Das wohl erste Zubehörteil für eine Kamera war das Stativ. Zu beginn der Fotografie waren Kameras schwer und voluminös, die Empfindlichkeit der verwendeten Emulsionen war extem gering (unter ISO 1) und die Belichtungszeiten entsprechend lang.


Definition

Im Englischen wird zwischen „-pod“ und „stand“ unterschieden. Ersteres wird dort verwendet, wo Kamera zum Einsatz kommt, das zweite im Kontext von sonstigen aufgestellen Equipment.


Verwendung

  • Fotografie / Videografie
    • Fixierungen des Motives (z. B. Pflanzen bei Makroaufnahmen)
    • Aufstellen von Leuchten, Hintergründen
    • Kamerafixierung
    • Studio (Stillleben, Produkt)
    • People (Gruppenaufnahmen, Fester Hintergrund)
    • Bildstapel
    • Makroaufnahmen
    • Lightpainting
    • Panoramaaufnahmen
    • Focus Stacking
    • Langzeitbelichtungen, Aufnahmen bei wenig Licht
    • Fangschüsse
    • HDR / DRI
    • Reproduktion
    • Mehrfachbelichtungen
  • Beobachtenden Wissenschaften (Astronomie, Biologie etc.)
  • Vermessungstechnik
  • Miltärtechnik
  • Bauwesen
  • Musik- und Unterhaltungstechnik

Bauformen

NaturstativeAlles, worauf sich eine Kamera oder eine Leuchte zum Fotografieren ablegen lässt, z. B.
Äste, Astgabeln, Tische, Stühle, Mauern.
BohnensäckeUrsprünglich ein mit getrocknetten Bohnen gefüllter kleiner Sack, daher der Name. Heute wird anstatt getrocknetter Bohnen ein Kunststoffgranulat verwendet. Ein Bohnensack kann dazu verwendet werden, eine Kamera auf einer Unterlage auszurichten. Ausserdem schützt er die Kamera vor Kratzern.
Einbeinstative
DreibeinstativeEnglisch: Tripod, abgeleitet von altgriechisch τριπους „Dreifuß“ (Wikipedia Tripod (Gründung))
Heavy Duty – StativeProfessionelles Video
StudiostativeProfessionelles VideoDer Begriff „Studiostativ“ wird in unterschiedlichen Kontext verwendet. Bei Dreibeinstativen handelt es sich zumeist um Heavy Duty – Stative mit fest verbautem Trolly. Durch diesen Stativwagen sind die Stative nur auf einem ebenen Untergrund verwendbar, ermöglichen dort aber ruckelfreie Kamerafahrten.
ReisestativeFotografie, VideoHandelsbezeichnung für leichte Stative mit einem geringen Packmass. Entsprechend ihrem Namen können Reisestative im Gepäck auf Reisen problemlos mitgenommen werden. Entsprechend des Aufbaus sind diese Stative nicht sehr hoch belastbar.
TransformerstativeFotografie, VideoStative, die sowohl als Drei- als auch als Einbeinstativ verwendet werden können.
MinistativeFotografie, Video
VierbeinstativeFotografie, Video
HochstativeFotografie, Video, BelichtungStative in Bauweise eines Leuchtenstativs um Kameras oder Beleuchtung in großer Höhe zu fixieren. Die Marktüblichen Hochstative gehen bis in eine Höhe von 17 Meter und bestehen aus einer von unten ausfahrbaren Teleskopsäule mit ausklapbaren Füssen.
Für die Ausrichtung der Kamera ist ein spezieller fernsteuerbarer Kopf notwendig. Die Kamera selber wird über Fernauslöser ausgelöst.
Hochstative können dort zum Einsatz kommen, wo Drohnenflüge nicht erlaubt sind.
LeuchtenstativeBelichtung
Bodenstative
SäulenstativeFotografie, BeleuchtungZentrales Element eines Säulenstativs (Gleitträgerstativ) ist ein senkrecht stehendes Rohr (Säule) auf der die auf einem Arm befestigte Nutzlast in der Höhe stufenlos ohne Umbauten verstellt werden kann.
Galgen / KrahnFotografie, Video, Beleuchtung
ReprostativeLabor / DunkelkammerAbfotografieren planer Vorlagen. In Zeiten der klassischen Fotografie wurden die Bilder einmal ausgearbeitet und archiviert. Wurde ein Abzug benötigt wurde das Archivfoto auf einem Reprostativ abfotografiert und diese Kopie wurde verwendet. In der heutigen Zeit dienen Reprostative zur Digitalisierung planer Vorlagen (Bücher, Bilder).
VergrößerungsstativeLabor / Dunkelkammer

Bauteile Kamerastative

  • Stativfüße
  • Trolly / Stativwagen
  • Stativbeine
  • Beinspinne
  • Stativschulter
  • Nutzlastanschluss
    • Platte
    • Schale
    • Mitchell – Base
    • Mittelsäule
  • Querstange
  • Galgen / Kran
  • Neiger
  • Kugelkopf

Stativfüße

Schnittstelle zwischen Stativ und Boden

Verantwortlich für den sicheren Stand des Stativs auf dem Boden.

Stativwagen

Stativbeine

Die Beinlänge bestimmt die Höhe des Stativs

Ausführung als Teleskoprohr, Doppelrohr oder Schraubrohr.

Teleskoprohr

Doppelrohr / Doppelstange

Schraubrohr

Beinspinne

Stativschulter

Auflageplatte

Schale

Michell – Base

Mittelsäule

Querstange

Galgen / Kran

Neiger

Kugelkopf


Material

Handelsbezeichnungen für unterschiedliche Grundstoffe:

  • Stahl
  • Aluminium
  • Magnesium
  • Messing
  • Carbon
  • Basalt
  • Holz

Stahl

Aluminium

Magnesium

Messing

Carbon

Basalt

Holz


Kennzahlen

Maximale Höhe

Minimale Höhe


Anforderungen

Die Anforderungen orintieren sich in der ersten Linie nach den individuellen Erfordernissen eines jeden Fotografen. Entsprechend kann ich sie hier nur recht allgemein zusammenfassen.

Amateure kaufen Optionen, Profis nach Bedarf

Anwendung

Wofür will ich das Stativ überhaupt verwenden? Aus Reisen, zu Haus im Heimstudio, beim Wandern. Fotografiere ich Tiere, Architektur, experimentiere ich? Fragen über die man sich bei der Beschaffung schon im Vorfeld im Klaren sein sollte!

Kameraausrüstung

Die eigene Kameraausrüstung spielt natürlich eine zentrale Rolle bei der Beschaffung eines Stativs. Das Stativ sollte für die Kamera in Größe und Volumen angemessen sein. Ist das Stativ unterdimensioniert kann es zu Überlastung kommen. Eine Überdimensionierung, sprich zu groß, zu teuer, ist schlicht weg rausgeschmissenes Geld.

Analog / Digital

Es gibt wesentlich Unterschiede bei der Belichtung zwischen einer analogen und einer digitalen Kamera. Einmal davon abgesehen, dass Filmemulionen meist eine geringere Empfindlichkeit haben als Sensoren, müssen Aufnahmen auf klassischen Film meist in einem Belichtungsvorgang aufgenommen werden. Digitale Aufnahmen können später zusammengerechnet werden. Entsprechend höher liegen die Anforderungen für Stative bei analoge Kameras.

Kameraeinstellungen / Perspektivkorrektur

In wie weit muss ich vor der Aufnahme an der Kamera Werte einstellen. Betrifft vor allem Perspektivkorrektur (Tilt, Shift). OK, betrifft jetzt die Wenigsten, wer aber einmal eine 45, egal ob Laufboden oder optische Bank, auf einem Stativ eingerichtet hat, weiß was ich meine. Ich muß am Objektiv Einstellungen vornehmen, ohne dass sich die Kameraausrichtung ändert. Das Stativ mus entsprechend ausgelegt sein.

Dieses gilt auch bei TS-Objektiven an digitalen Kameras, auch wenn hier die Kräfte wesentlich geringer sind.

80 / 20 – Regel

Manchmal auch 90 / 10 – Regel. Die Regel besagt, dass man 80 % der Leistung für 20 % der Kosten erhält. Soll heißen: Es gibt einen Grundsockel an Leistungen, der oft und von vielen benötigt wird. In diesem Leistungsbereich machen viele Anbieter ihr Geld. Damit sind Stative mit dem Leistungsspektrum entsprechend günstig zu bekommen. Darüber hinausgehende Ansprüche werden teuer.

Budget

Fotografie ist für die Wenigsten überlebenswichtig und steht damit im Leben in Konkurenz zu andern Bereichen des Lebens. Zumal das Einkommen meist begrenzt ist und der Euro nur einmal ausgegeben werden kann. Der Betrag, den ich ausgeben kann ist entsprechend begrenzt.

Anforderungspriorisierung

Must have, Möchte, Luxus, Überflüssig / braucht nicht

Standfestigkeit

Wartungsfähigkeit


Alternativen

Bildstabilisator

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