Stative


Stative sind eines der ältesten Zuberhörteile in der Fotografie. Zu beginn der Lichtbildnerei waren die verwendeten Emulisonen noch sehr unempfindlich gegenüber Licht, entsprechend lang waren die Belichtungszeiten. Daszu kam, das Kameras sehr schwer und voluminös waren. Ein Stativ für die Kamera war Pflicht. Durch die lange Belichtungszeit gab es ein – aus heutiger Sicht – Kuriosum: Ein Stativ für Menschen. Diese wurden für die lange Belichtungszeit von einem Stativ im Nacken fixiert. Seitdem hat sich technologisch einiges getan: Kameras sind bis zur Modulgröße in Smartphones verkleiner worden, die für den Stativbau verwendeten Materialien haben sich gewandelt, sind bei höherer Leistungsfähigkeit leichter geworden.


D auf die Verwendung in der Foto- und Videografie einschl. deren professionellen Sektors beschränken.


Handelsbezeichnungen und Quasistandards


Einsatz in der Fotografie bzw. Video

Historisch gesehen waren Stative das erste Zubehörteil für eine Fotokamera, bzw. Stative waren integraler Bestandteil der Kameras.

Zunächst ist ein Stativ ein Zubehörteil, das transportiert, vor der Verwendung aufgebaut und eingerichtet und danach wieder abgebaut und verstaut werden muss. Ich habe also einen gewissen Aufwand für die Nutzung betreiben. Ein relativ großer Aufwand, zumal Stative üblicherweise voluminöser und schwerer sind als Kameras.

Deswegen die Frage, wo bringt mir die Verwendung eines Stativs einen Vorteil oder wo ist es unverzichtbar.

In der Fotografie / Video werden sie unter anderem benötigt für:

  • Nutzung aller möglichen Belichtungszeiten ohne Verwackelungen (Verwacklungssicherheit)
    • Erhöhung der Bildschärfe
    • Nacht- und Dämmerungsfotografie
    • Astrofotografie
    • Lightpainting
  • Aufnahmetechniken mit Mehrfachbelichtungen, bei denen Perspektiverhalt relevant ist
    • Focus Stacking
    • HDR / DRI – Aufnahmen
    • Timelaps
    • Belichtungsreihen
    • Doppelbelichtung
  • Kameraführung
    • Panoramaaufnahmen
    • Effektfotografie (Zoom-, Schwenkeffekte …)
    • Kameraschwenks (Video)
  • Fangschüsse
  • Aufnahmen mit Selbstauslöser
  • Aufstellung von Leuchten, Reflektoren / Absorbern und Hintergründen
  • Fixierung des Motivs

Anforderungen

Anforderungen sind etwas individuelles und von der Verwendung des Stativs abhängig.

Die meisten Anforderungen ergeben sich aus dem Dreieck

  • Budget
  • Eigene Ausrüstung
  • Fotografischer Einsatz

Hinzu kommen noch weitere Anforderunen wie z. B.

  • Wartungsfreundlichkeit

Eigenschaften

  • Eigenschaften die zwingend notwendig sind (must have)
  • Eigenschaften die optimal sind
  • Eigenschaften die irrelevant sind
  • Eigenschaften die kontraproduktiv sind

Unterschiedliche Anforderungen bei analoger und digitaler Fotografie

Aufnahmesegmentierung


Bauformen

Ich beschränke mich hier auf die Bauformen, die in Fotografie und Video üblich sind. Natürlich können auch andere Apparaturen, wie z. B. eine dritte Hand, ein Stuhl, ein Tisch, eine Mauer, ein Ast herangezogen werden um die Kamera zu fixieren.

Bei den Bezeichnungen für die Stative handelt es sich um Handelsbezeichnungen, nicht um normierte Kennzeichnungen.

In der Fotografie gibt es zwei sich grundlegend unterscheidende Bauformen:

  1. Die eine, bei denen die Stativhöhe über die Beine bestimmt wird, also Beine haben, die bis nahe an die Nutzlast herangehen (Beispiel: Dreibeinstativ), engl. „Pod“.
  2. Die Andere, bei denen die Stativhöhe über die zenrale Säule erreicht wird. Stativbeine befinden sich am unteren Ende (Beispiel: Leuchtenstativ), engl. „Stand“

Handelsbezeichnung für Stative, die für den Transport im Reisegepäck optimiert worden sind. Sie sind klein, leicht und haben ein geringes Packmaß. Üblicherweise haben derartige Stative viele Beinsegmente und eine lange Mittelsäule. Entsprechend ist die Stabilität eingeschränkt.

Reisestative sind sowohl aus Aluminium als auch aus Carbon gebaut.

Handelsbezeichnung für Stative für hohe Anforderungen, wie sie in der professionellen Videografie vorkommen. Hier kommt zum einen Kameras zum Einsatz, die relativ schwer sind und mit einer großen Brennweite ausgestattet sind. Zudem bieten diese Kameras Anschlussmöglichkeiten über Kabel für externe Monitore an. Derartige Stative müssen auch bei Kamerabewegungen (Schwenks) ihre Ausrichtung beibehalten.

Die Stative sind auf Steifheit konstruiert und sind sehr verwicklungssteif. Hierzu und um den Schwerpunkt des Stativs niedrig zu halten, haben diese eine hohe Masse. Konstruktionsmaterial ist überwiegend Aluminium. Als Stativbeine kommen häufig Doppelrohrsysteme zum Einsatz.

Derartige Stative sind oft mit einer Mitchell – Base, alternativ mit einem Kugelschale zur Nivellierung ausgestattet.

Die schwere Bauform und die geringe Seriengröße bedingen einen entsprechenden Preis.

Der Begriff „Studiostativ“ wird im unterschiedliche technischen Kontext für Stative verwendet, die für den Einsatz auf dem Studioboden mit einem Rollensystem ausgestattet sind.

Technisch handelt es sich überwiegend um

  • Mit Rollen (Trolly) ausgestattete HD – Stative. Diese Stative ermöglichen ruckelfreie Kamerafahrten im Bereich professioneller Videografie.
  • Mit Rollen ausgestattete Säulenstative für schwere Kameras oder Beleuchtung. Diese Stative ermöglichen schnelle Ausrichtung der Nutzlast.

Stative für die Nutzlasten in großer Höhe (bis 17 Meter). Hochstative können sowohl für Beleuchtung als auch für die Aufnahme zum Einsatz kommen. Für die Anbringung einer Kamera können Hochstative mit einem fernsteuerbaren Mehrwegeneiger ausgerüstet werden.

Engl. Stand. Stative für das Aufstellen von Leuchten.

Spezielle Stative zum abfotorafieren ebener Vorlagen

Stative um in der Dunkelkammer einen Vergrößerer oder eine Kamera mit Beleuchtungsaufsatz anbringen zu können.


Komponenten

Kopf

  • Getriebeneiger
  • Zweiwege – Neiger
  • Dreiwege – Neiger
  • Kugelkopf
  • Kardanische Aufhängungc

Querstange

Kran / Galgen

Mittelsäule

Mitchell-Base

Schulter

Beine

Beinspinne

Füße

Trolly / Rollen


Herstellungsmaterialien

Bei allen Bezeichnungen handelt es sich um Handelsbezeichnungen, die für eine Materialklasse stehen und keine Rückschlüsse auf eine genauere Zusammensetzung geben. Um Pseudogenauigkeiten und -beurteilungen zu vermeiden gehe ich nur generell auf einzelne Bestandteile ein.

Stahl

Aluminium

Magnesium

Carbon

Basalt

Holz


Anschlüsse

Mitchell – Base

Halbschale

3/8 Zoll – Schraube

1/4 Zoll – Schraube

Schwalbenschwanzkopplung

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