Das Herz der Elektrizitätswirtschaft schlägt im 15-Minuten Takt.

Definition

Darstellung von Messwerten an einem Messpunkt in zeitlicher Abhängigkeit.

Kernelement der Elektrizitäts- und Gasversorgung.

Darstellung von Messwerten in zeitlicher Abhängigkeit.

  • Last- / Verbrauchsprofil
  • Zählerstandsgang

Eine Eigenschaft von Elektrizität ist es, dass genausoviel Elektrizität erzeugt weren muss, wie verbraucht wird. Liegt im Wesen der Elektrizität und der Tatsache, dass sich elektrischer Strom direkt nur in Kondensatoren oder Spulen speichern läßt.

Trägheit des Systems durch Spulen in Transformatoren und Speichereffekten in Leitungen.

Es ist nicht praktikabel, den Messverlauf vollstängig im Bereich der Trägheit aufzulösuen.

Kann für Verbrauchswerte als auch für Leistungswerte herangezogen werden.

Elektrizitätsversorgung

Auflösung: 15 Minuten-Intervalle, beginnend um 0:00 Uhr

Es ergeben sich daraus

  • 4 Messwerte pro Stunde
  • 96 Messwerte pro Tag
  • 672 Messwerte pro Woche bzw.
  • 35.040 Messwerte pro Jahr (Im Schaltjahr: +96 Messwerte)

Gasversorgung

Auflösung: 60 Minuten-Intervalle, beginnend um 0:00 Uhr

Es ergeben sich daraus

  • 1 Messwert pro Stunde
  • 24 Messwerte pro Tag
  • 168 Messwerte pro Woche bzw.
  • 8.760 Messwerte pro Jahr (Im Schaltjahr: +24 Messwerte)

Das längere Intervall ergibt sich aus der Tatsache, das es sich bei Gasen um physische Stoffe handelt. Das Gasnetz kann hier als Pufferspeicher dienen und erhöht die Trägheit.


Rechenregeln

Addition

Mehrere Profile können miteinander addiert werden, indem die Werte des gleichen Zeitintervalls miteinander addiert werden.

Bei einer derartigen Addition ist die Semantik des Profils zu beachten, damit das Ergebnis interpretierbar ist.

Subtraktion

Pofile können voneinander subtrahiert werden, indem die Werte des gleichen Zeitintervalls voneinander abgezogen werden.

Multiplikation

Profile können mit einem konstanten Faktor multipliziert werden, indem die Multiplikation auf die Werte aller Zeitintervalle angewendet wird.

Die Multiplikation kann bei der Verwendung von Standardlastprofilen verwendet werden.

Division

Die Werte eines Profils können dividiert werden, indem die Division auf die Werte aller Zeitintervalle angewendet wird.


Verwendung

  • Fahrpläne
  • Verrechnung von Ausgleichsleistungen / Systemdientleistungen
  • Netzentgelte
  • Bilanzierung

Fahrpläne

  • Ein Fahrplan ist die Angabe, wie viel elektrische Leistung in jerer Zeiteinheit zwischen den Bilanzkreisen ausgetauscht wird oder an einer Einspeise- oder Entnahmestelle eingespeist oder entnommen wird (StromNZV §2 Punkt 1).
  • Die Abwicklung von Lieferungen elektrischer Energie zwischen Bilanzkreisen erfolgt auf Grundlage von Fahrplänen (StromNZV §5 (1) Satz 1).
  • Fahrpläne müssen dem Übertragungsnetzbetreiber rechtzeitig und vollständig mitgeteilt werden (StromNZV §5 (1) Satz 2). Die Mitteilung muss bis 14:30 des Vortages erfolgen. Fahrpläne können geändert werden (StromNZV §5 (2) und (3).
  • Fahrpläne dienen als Gundlage für die Bilanzierung und der Regelzone (StromNZV §5 (1).
  • Ungeplante Kraftwerksausfälle bis zu vier Viertelstunden einschl. der Viertelstunde in der der Ausfall aufgetreten ist, sind vom Übertragungsnetzbetreiber auszugleichen . Für die Zeit danach ist der Bilanzkreisverantworliche zuständig (StromNZV §5 (4)

Typen

Registrierende Leistungsmessung (RLM)

Verfahren, bei dem der Verbrauch innerhalb einer Messperiode (15 Minuten bei Strom) gemessen wird. Hieraus lässt sich die durchschnittliche Leistung innerhalb der Periode ableiten (t = 15 min).

Die RLM ermöglicht eine zeitgenaue Zuordnung der Messwerte (Verbrauch, Einspeisung). In Verbindung mit Fernauslösung ist eine verbessertes Fahrplanmanagement (Beschaffung) möglich, da schnell auf Laständerungen reagiert werden kann.

Standardlastprofil (SLP)

Vereinfachtes Verfahren für Verbrauchsstellen mit einer Entnahmemenge von bis zu 100.000 kWh/a (StromNZV §12 (1))

SLP orientieren sich am typischen Abnahmeprofil folgender Gruppen von Letztverbrauchern (StromNZV §12 (2)):

  • Gewerbe
  • Haushalte
  • Landwirtschaft
  • Bandlastkunden
  • unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen
  • Heizwärmespeicher

SLP-Kunden müssen bei der Bilanzierung in einem Differenzbilanzkreis betrachtet werden (StromNZV §12 (3))

Zählerstandsgang (Smartmeter)

Advanced Metering / Zählernetze

Regelung im Messstellenbetriebsgesetz


Lastbereiche

  • Grundlast
  • Spitzenlast
  • Mittellast
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