Als ein Stück Hamelner Industriegeschichte, des Öfteren auch als Mühlentradition bezeichnet, steht die Kampffmeyer Wesermühle für das Ende der Mühlenwirtschaft in Hameln. Ob hier der Begriff “Tradition” korrekt ist, kann ich nicht beurteilen, aus meiner Sicht handelt es sich auch historisch um rein wirtschaftliche Prozesse. Mühlen setzten ein, aus ihrer Funktion resultierendes, Umfeld voraus: Sie benötigen den Input aus Getreide, dass gemahlen werden soll. Sie benötigen Energie um den Mahlprozess durchführen zu können und sie benötigen eine Infrastruktur um das entstandene Mehl abtransportieren zu können. Dieses Umfeld hat sich im Lauf der Zeit gewandelt. Hameln liegt im Binnenland, ein Transport von Getreideimporten ist aufwendig. Zudem hat die Weser hat ihre Bedeutung als Transportweg verloren, ist als kostengünstiger Transportweg für Massengüter weitestgehend ausgefallen, Dazu kommt ein technologisch und wirtschaftlicher Konzentrationsprozess, der für kleinere Standorte das Aus bedeutet. Ein weiter Grund für das aus der Hamelner Mühlenwirtschaft ist wohl auch in der Elektrifizierung zu suchen, Standort und preisgünstige Energieerzeugung werden entkoppelt. Ein Fluss als Energielieferant neben der Mühle ist nicht mehr zwingend notwendig. Allerdings ist grade dieses bei dem Komplex der Kampffmeyer Wesermühle bereits berücksichtigt worden.

Die Mühle selber bestand ursprünglich aus zwei Gebäuden:

  • Der Mühle an der Einfahrt zum Hamelner Hafen und
  • einem Flusskraftwerk auf dem Werder zur Energieversorgung.

Beide Komplexe sind innerhalb kurzer Zeit nach der Währungsreform entstanden. Kurze Zeit später ist das dritte Gebäude, das Getreidesilo, errichtet worden. Direkt gegenüber dem Mühlengebäude auf der anderen Seite der Hafeneinfahrt. Brücken verbinden auch heute noch die Gebäude.


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